Hemingway schrieb einmal in “Tod am Nachmittag”, dass Ronda der geeignetste Ort sei, wenn man in Spanien Flitterwochen verbringen oder mit jemandem durchbrennen möchte. Die ganze Stadt ist voller romantischer Ausblicke…
Im Herzen Andalusiens, Spanien, liegt eine kleine Stadt auf einer Klippe – Ronda. Im Süden Spaniens gelegen, ist es eine der ältesten Städte Europas. Das ikonische Landschaftsbild der Stadt ist ihre dramatische Schlucht und die Brücken, die sie überspannen, wie ein riesiges Rückgrat, das Ronda in zwei Teile teilt, mit der Neustadt auf der einen und der Altstadt auf der anderen Seite.
Die Altstadt bewahrt noch immer den Baustil der Mauren, als ob die Spuren der Geschichte leise Geschichten aus der Vergangenheit erzählen. Es ist nicht nur der Geburtsort des Stierkampfs, sondern auch eine perfekte Verschmelzung von Geschichte und Natur. Heute erkunden wir Ronda und spüren seinen einzigartigen Charme.
Hauptattraktionen
Ronda ist eine kleine Stadt, die man in der Regel an einem Tag erkunden kann. Wenn man das Leben der Stadt intensiv erleben möchte, kann man zwei Tage bleiben, um ihre Schönheit langsam zu genießen.
Rondas Neue Brücke – Puente Nuevo
Rondas Neue Brücke (Puente Nuevo) ist das Wahrzeichen der Stadt und einer ihrer beeindruckendsten Anblicke. Sie überspannt die El Tajo-Schlucht und verbindet den alten und den neuen Teil von Ronda.
Im 18. Jahrhundert erbaut, dauerte ihre Fertigstellung 42 Jahre. Sie ist 120 Meter hoch, aus Stein gebaut, solide und majestätisch. In der Mitte der Brücke befindet sich ein kleiner Raum, der einst als Gefängnis genutzt wurde und jetzt ein Museum ist, das Informationen über die Geschichte und den Bau der Brücke zeigt.
Von der Neuen Brücke aus hat man einen hervorragenden Aussichtspunkt, um die 100 Meter tiefe Schlucht, den windungsreichen Guadalevín-Fluss und die fernen andalusischen Berge zu überblicken, mit spektakulären Aussichten.
Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bietet die Neue Brücke zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Eindrücke.
El Tajo-Schlucht
Unter der Neuen Brücke liegt die El Tajo-Schlucht. Von der Aussichtsplattform der Neuen Brücke aus kann man die Schlucht erreichen, wobei die Landschaft auf dem Weg sehr einzigartig ist. Von unten in der Schlucht aus betrachtet, bietet die Neue Brücke eine andere Perspektive.
Die El Tajo-Schlucht ist eines der Naturwunder von Ronda, Spanien. Diese über 100 Meter tiefe Schlucht wurde durch die Erosion des Guadalevín-Flusses über Millionen von Jahren gebildet und teilt die Stadt in zwei Teile: die historische Altstadt auf der einen und die modernere Neustadt auf der anderen Seite.
Die Klippen auf beiden Seiten sind steil und mit grüner Vegetation bedeckt, was eine einzigartige natürliche Schönheit schafft. Am Grund der Schlucht fließt der Guadalevín-Fluss ruhig, sein klares Wasser spiegelt das Blau des Himmels wider.
Plaza de Toros de Ronda – Stierkampfarena
Ronda ist bekannt als die Heimatstadt von Pedro Romero, dem Vater des modernen Stierkampfs. Die Stierkampfarena hier ist eine der ältesten und schönsten Spaniens, wo der moderne Stierkampf geboren wurde, und sie zieht jedes Jahr während der Stierkampffeste Tausende von Besuchern an.
Der Baustil der Stierkampfarena ist typisch andalusisch, mit einer runden Arena aus sandfarbenem Stein, die etwa 5.000 Zuschauer fasst, was für die damalige Zeit beträchtlich war. Ihr Design hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die spätere Architektur von Stierkampfarenen. Die Korridore und Bögen im Inneren spiegeln die Ästhetik der damaligen Zeit wider.
Rondas Stierkampfarena ist nicht nur für ihre Architektur und ihren historischen Wert bekannt, sondern auch für das jährliche Goyesca-Stierkampffest, das den berühmten spanischen Maler Francisco Goya ehrt. Während des Ereignisses tragen die Stierkämpfer Kostüme, die an die Zeit Goyas (Ende des 18. Jahrhunderts) erinnern. Diese Tradition begann in den 1930er Jahren und wird bis heute fortgesetzt, was sie zu einem der auffälligsten kulturellen Ereignisse Rondas macht.
Neben Stierkampfveranstaltungen dient die Plaza de Toros de Ronda auch als Museum, in dem Besucher die Geschichte und Kultur des Stierkampfs kennenlernen können. Im Inneren gibt es viele Kunstwerke und Memorabilien, die mit dem Stierkampf verbunden sind, darunter Outfits von Stierkämpfern und Stierkampfplakate.
Museo del Bandolero – Banditenmuseum
Andalusien war einst voller Banditen, und dieses Museum widmet sich der Darstellung der Geschichte spanischer Banditen vom 19. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Während dieser Zeit waren Banditen auf dem Land und auf den Straßen aktiv und wurden oft als romantische Antihelden in Volkserzählungen und Literatur dargestellt.
Das Museum beherbergt viele Einbruchswerkzeuge, und in der Umgebung gibt es andere skurrile Museen, wie das Ronda-Museum und das Haus des maurischen Königs, die sehr interessant sind.
Puerta de Felipe V – Tor von Philipp V.
1742 auf Befehl von Philipp V. erbaut, um die Stadtverteidigung zu stärken, ist dieses Torbogenportal aus lokalem Stein gebaut, mit einem einfachen und klassischen Design, das typisch für die barocke Architektur ist. Das Tor trägt normalerweise das Wappen von Philipp V., um diesen Monarchen zu ehren.
Das Tor wurde errichtet, um die Stadt vor Invasionen zu schützen, und symbolisierte auch die königliche Autorität und die Bedeutung der Stadt. Heute dient es als wichtiger Durchgang zwischen Rondas Neustadt und Altstadt. Durch das Tor von Philipp V. gelangt man in die Altstadt, wo enge Gassen, alte Kirchen und traditionelle andalusische Architektur auf einen warten.
Dies ist auch eines der Wahrzeichen Rondas, einst der obligatorische Weg in die Stadt und der beste Ort, um die weiße Stadt zu fotografieren.
Rondas Alte Brücke
Nach dem Passieren des Tores von Philipp V. kommt man zur Alten Brücke. Obwohl sie nicht so beeindruckend ist wie die Neue Brücke, strahlt sie einen anderen historischen Charme aus.
Rondas Altstadt
Die Straßen der Altstadt sind eng und gewunden, voller mittelalterlicher Atmosphäre. Beim Spaziergang durch diese alten Gassen kann man die reiche Geschichte und den traditionellen andalusischen Charme spüren, den Ronda bewahrt hat.
Kulinarische Genüsse
Wenn Sie ein Feinschmecker sind, werden Sie sich in Rondas Küche verlieben. Die Tapas und der Wein hier sind ein Muss. Jeder Bissen ist ein Genuss, der einen vor Freude ausrufen lässt.
Tapas
Tapas ist eine spanische kulinarische Tradition, die sich auf verschiedene kleine Portionen von Speisen bezieht, die kalt oder warm serviert werden können und in Bars und Restaurants in ganz Spanien zu finden sind. Diese kleinen Gerichte werden typischerweise mit Getränken genossen und es gibt unzählige Varianten, fast ohne feste Grenzen.
Rabo de Toro – Ochsenschwanz-Eintopf
Ein traditionelles andalusisches Gericht, das normalerweise in Rotwein langsam gekocht wird, bis das Fleisch zart und der Duft reichhaltig ist.